Drei weiße Rosen – Bad Sodens Grüne gedenken der Opfer der NS Herrschaft

Mit drei weißen Rosen gedachten die Bad Sodener Grünen am vergangenen Samstag, dem 8. Mai, den Opfern der NS Herrschaft.

Vorstandssprecherin Annelie Koschella legte eine der drei Rosen an der Gedenktafel der ehemaligen Synagoge in der Sodener Altstadt ab. „Diese Rose steht für Nie wieder Faschismus!“ erklärte sie den Anwesenden. Eine Forderung, die leider auch heute noch aktuell sei angesichts einer besorgniserregenden Zunahme von Rechtsradikalismus und Antisemitismus.

 

Die zweite Rose wurde an den Stolpersteinen in der Neugasse, gegenüber der ehemaligen Synagoge, abgelegt. Hier lebte einst die jüdische Familie Strauss. Die Grüne Stadtverordnete Doris Herrmann erinnerte an die grausame Verfolgung der jüdischen Bevölkerung, aber auch an den mutigen Widerstand gegen das NS Unrechtsregime. „Morgen, am 9. Mai, jährt sich der Geburtstag von Sophie Scholl aus der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ zum hundertsten Mal“, erklärte Herrmann. Die weiße Rose sei deshalb zurecht ein Symbol für den mutigen Widerstand gegen Faschismus.

 

 

Die dritte Rose legte Fraktionsvorsitzender Harald Fischer an die Stolperschwelle in der Talstraße vor der ehemaligen Israelitischen Kuranstalt, die von den Nationalsozialisten am 10. November 1938 in Brand gesetzt wurde. Er lobte die Initiative „Stolpersteine“, die an verschiedenen Stellen in Bad Soden an das einstige Unrecht gegen die jüdische Bevölkerung erinnere.

 

„Der Sieg der Alliierten am 8. Mai 1945 hat uns Freiheit und Demokratie gebracht, aber wir dürfen die Vergangenheit nicht vergessen“, fügte die Grüne Uta Fischer hinzu. Außerdem wies sie auf die Erschießung von zwei jugendlichen Soldaten im Bad Sodener Eichwald hin. „Die beiden Jugendlichen wurden wenige Tage vor Kriegsende kaltblütig hingerichtet, weil man ihnen Fahnenflucht vorwarf“. Der heutige Gedenktag sei deshalb ein Auftrag an alle, sich gegen Rechtsextremismus stark zu machen, denn dieser münde früher oder später immer in Gewalt.

Der Vorstandssprecher der Bad Sodener Grünen, Helmut Grossmann, rief schließlich in Erinnerung, dass an diesem Wochenende auch Europatag gefeiert werde. Nur ein geeintes und solidarisches Europa sei Garant für Frieden und Demokratie.

(Foto: v.l.n.r.: Harald Fischer, Helmut Grossmann, Annelie Koschella, Doris Herrmann, und Uta Fischer vor der Gedenktafel der ehemaligen Synagoge in Bad Soden)

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