„Ein ganz, ganz großes Dankeschön an alle, die uns gewählt haben!“ Freudestrahlend hebt Sabrina Staats-Kriszeleit, die Spitzenkandidatin der Bad Sodener Grünen, ihr Weinglas in die virtuelle Mitgliederrunde. Drei Zahlen bescherten ihrer Partei am vergangenen Wahlsonntag dieses besondere Glücksgefühl: 72.522 Stimmen für die Grünen, das sind 21,99% der abgegebenen gültigen Stimmen und bedeutet 8 Sitze im Stadtparlament, also drei mehr als bisher. „Das beste Ergebnis der Sodener Grünen bei einer Wahl zur Stadtverordnetenversammlung freut uns riesig und ist Vertrauensvorschuss und Arbeitsauftrag zugleich für die neue Fraktion.“
Bei der konstituierenden Fraktionssitzung letzten Donnerstag wählte die neue Fraktion der Grünen den bisherigen Fraktionsvorsitzenden Harald Fischer einstimmig wieder. Ebenso einhellig wurde Judith Kordon als Geschäftsführerin der achtköpfigen Fraktion gewählt. Für die Funktion der stellvertretenden Stadtverordnetenvorsteherin schlägt die Fraktion Isabell Reuter zur Wahl vor, für die Posten der ehrenamtlichen Stadträte Kornelia Girsig und Raimund Konrad.
„Wir freuen uns riesig über das Wahlergebnis, wissen aber auch, dass das eine große Verantwortung bedeutet,“ fügt der Fraktionsvorsitzende Harald Fischer hinzu. „Wir sind bereit, Regierungsverantwortung in einer Koalition zu übernehmen, aber nicht um jeden Preis,“ erklärt Fischer und weist auf die zehn Kernpunkte im Grünen Wahlprogramm hin. Klima-, Umwelt- und Naturschutz stehen natürlich ganz oben auf der Agenda. Aber auch konkrete Forderungen wie etwa geringere Kita-Gebühren für einkommensschwache Familien, Tempo 30 auf der Königsteiner Straße, und mehr Beteiligung der Bürger:innen bei der Stadtentwicklung stehen im Grünen Programm.
„Trotz Corona ist für viele Wählerinnen und Wähler das Thema Klimaschutz sehr wichtig,“ stellt Annelie Koschella, die Vorstandssprecherin der Sodener Grünen, fest. Auf kommunaler Ebene ließe sich da eine Menge umsetzen. Als Beispiele nennt sie die naturnahe Bewirtschaftung der städtischen Grünflächen, die Förderung von sozial-ökologischem Bauen und mehr Solaranlagen auf den Dächern der Stadt.
Was den Wahlkampf in Corona-Zeiten betrifft, so sind sich die Sodener Grünen einig, dass sie diese Herausforderung hervorragend gemeistert haben. „Wir haben uns ganz bewusst nicht auf eine Materialschlacht mit Plakaten eingelassen, sondern mehr Energie in die virtuelle Welt gesteckt,“ erklärt Annelie Koschella. Dabei habe ganz besonders der starke Zuwachs an jüngeren Mitgliedern in den vergangenen Jahren geholfen. „Die kamen mit ganz neuen Ideen in den Wahlkampf und so konnten wir das weite Feld der sozialen Medien mit Videoclips und aktuellen Kurzmeldungen professionell bespielen.“
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